Hier kommen die wichtigsten Termine für die nächste Zeit und die Tops und Flops der Klimaberichterstattung.
Unsere nächsten Meetings: Stammtisch und COP-Briefings
Mitte Oktober findet unser nächster Stammtisch statt. Vermutlich online mit Kolleg:innen aus Frankreich, Details folgen noch. Zudem wird es kurz vor der nächsten Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten, mit Start am 6. November, ein Briefing geben. Mehr dazu bald per Newsletter und Twitter.
Stammtisch mit Sara Schurmann
Bei unserem letzten Stammtisch Anfang September war Klimajournalistin Sara Schurmann in Wien zu Gast. Als Autorin, Journalistin und Mitgründerin des Netzwerk Klimajournalismus Deutschland erklärte sie unter anderem, warum die Klimakrise ein strukturelles Problem und Dimension jedes Themas ist, wie gut die Klimakrise bereits ressortübergreifend behandelt wird, und welche Veränderungen es noch braucht.
Die Kernbotschaft: Die Bewältigung der Klimakrise ist verdammt dringend, aber der Journalismus kann hier viel bewirken.
Der Stammtisch wurde im Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche (ESDW) der österreichischen Botschaft in Berlin aufgezeichnet und ausgestrahlt. Hier könnt ihr ihn nachsehen:
Top/Flop des Monats – Klimaberichterstattung, die aufgefallen ist
TOP
- Frankreich hat eine Klimacharta
Mitte September haben mehr als 500 Journalist:innen, über 30 Redaktionen – darunter die Sender RFI und France 24 – und mehrere Journalistenschulen in Frankreich eine Klimacharta unterzeichnet. Eine Woche später sind es bereits über 1.300 Unterschriften. Juliette Quef und Loup Espargilière, beide Mitgründer:innen des unabhängigen Mediums Verde und Initiator:innen der Klimacharta, erzählen über Motive, die Party danach und was noch alles kommen soll.
FLOP
- Fliegen wir bald klimaneutral dank Solarzellen?
“Dank Sonnenstrom: Unser Flughafen wird CO₂-neutral” war Anfang September auf den Titelseiten mehrerer Medien zu lesen. Es handelte sich dabei um ein Inserat des Flughafens Wien, der offenbar seine Bemühungen, klimaneutral zu werden, bewerben wollte. Auch wenn Energiegewinnung aus Solarenergie zu befürworten ist, macht es nicht die restlichen CO₂ Ausstöße wieder gut. In der Luftfahrt, deren Anteil an der Erderhitzung rund 3,5 Prozent beträgt, wird noch immer hauptsächlich der Treibstoff Kerosin verwendet. Hier von CO₂-neutral zu sprechen kann man daher, so der Campaigner Manuel Grebenjak auf Twitter, getrost als Greenwashing bezeichnen.
Wenn so eine Werbung dann auf den Titelseiten von Standard, Kronen Zeitung, trend & Co. landet, unterminiert dies selbst die beste Klimaberichterstattung.
Und sonst so? – Aktuelle Fakten, Events und Initiativen
TERMINE:
- Am 12. Oktober (10.00-11.30) veranstaltet klimaaktiv ein Webinar mit den beiden Klimapsychologinnen Lea Dohm und Mareike Schulze über Klimagefühle.
- Am 17. Oktober (17.00-18.00) bietet das Bonn Institute einen kostenlosen Online-Einsteigerkurs zu konstruktivem Journalismus an.
- Am 19. Oktober (17.00-19.00) findet der (online) Workshop des fjum zum Thema ”Klimajournalismus im Globalen Süden” statt.
- Am 20. Oktober (13.00-14.00) geht es beim Bonn Institute online um Lösungsjournalismus.
- Am 3. November (10.00-11.30) spricht Neurowissenschaftlerin Maren Urner es im klimaaktiv-Webinar über Denkmuster in der Klimakrise.
RESSOURCEN:
- Das Oxford Climate Journalism Network erstellt gerade gemeinsam mit Carbon Brief eine Datenbank mit Klimaforscher:innen aus dem Globalen Süden
- Klimapolitik-Experte Reinhard Steurer hält aktuell an der BOKU die wöchentliche Vorlesung ”Verleugnung und Heuchelei in der Klimakrise”, bei der auch Gasthörer:innen willkommen sind.
SCHON GESEHEN?
- Die Vorarlberger Nachrichten haben ihre Klimaberichterstattung ausgebaut, unter anderem mit einer regelmäßigen Kolumne des Meteorologen Simon Tschannett.
- In seinem Essay “1,5 Grad, es war schön mit dir!” setzt sich der Journalist Julien Gupta mit dem Ziel und der Realität der 1,5 Grad Erderwärmung auseinander.
JOBS, STIPENDIEN UND PREISE:
- Bis zum 21. Oktober könnt ihr euch für ein Stipendium des Oxford Climate Journalism bewerben.
AUS DEM NETZWERK:
- Am 08. Oktober (ab 13 Uhr) ist das Netzwerk Klimajournalismus beim Markt der Zukunft in Graz in der Aula der alten Universität als eine von vielen spannenden Initiativen vertreten.
- Vom 14. bis 16. Oktober findet die österreichische Jugendklimakonferenz (Local Conference of Youth Austria – LCOY) in Wien statt, unter anderem mit einem Klimajournalismus-Workshop von Netzwerk-Mitglied Lukas Bayer.
- Netzwerk-Mitgründerin Clara Porák hat mit Claudia Reiterer (ORF) und Georg Renner (Kleine Zeitung) mit Podcaster Andreas Sator diskutiert, ob der Journalismus der Klimakrise gerecht wird.
- Netzwerk-Sprecherin Verena Mischitz ist für ihre Erklärvideos im Standard in der Kategorie Nachwuchs für den Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus nominiert.
Bis bald
Euer Kernteam
Zahl des Monats: 20
Nur so viele Wörter braucht das neue Paper der Helmholtz-Klima-Initiative, um die Basisfakten rund um den menschengemachten Klimawandel und die damit einhergehende Klimakrise zusammenzufassen. Sie lauten folgendermaßen:
Er ist real.
Wir sind die Ursache.
Er ist gefährlich.
Die Fachleute sind sich einig.
Wir können noch etwas tun.