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Abdullah Afedzi und Emmanuel Ameyaw: Ein Klimajournalismus Netzwerk für Ghana

Abdullah Afedzi ist Umweltjournalist. Er berichtet seit mehr als zehn Jahren über die Fischerei und die damit einhergehenden ökologischen Krisen. Gemeinsam mit dem TV-Journalisten Emmanuel Ameyaw hat er das “Climate Journalists Network of Ghana” gegründet. Mittlerweile habe das Netzwerk fast 100 Mitglieder, erzählt Afedzi im Interview. | (English below)

Warum braucht es ein Klimajournalismus-Netzwerk in Ghana?

Wir wollen Journalistinnen und Journalisten eine Plattform bietet, ihnen Orientierung und Vertrauen geben, Wissen teilen und sie mit Workshops in ihrer Berichterstattung unterstützen. Es braucht vor allem Ausbildungsmöglichkeiten, damit sie besser über die Klimakrise berichten können.

Wer ist Teil des Netzwerks?

Wir tauschen uns auf WhatsApp aus und haben mittlerweile fast 100 Mitglieder. Täglich kommen neue hinzu – Journalist:innen aus Leitmedien, von Zeitungen, Online, Radio bis hin zu TV und freiberuflich. Außerdem arbeiten wir mit zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen.

Wie seht ihr den Klimajournalismus in Ghana und wie gut ist die Bevölkerung über den Klimawandel informiert?

Die Journalist:innen sind für Klimathemen sensibilisiert und das Interesse wächst. Aber es fehlt an Ausbildung und Kapazitäten, um besser berichten zu können. Wir bemühen uns, ihnen diese Fähigkeiten zu vermitteln.

In der Bevölkerung ist das Wissen immer noch gering. Es bleibt noch einiges zu tun.

Abdullah Afedzi trägt ein blaues Shirt und schaut in die Kamera.
Abdullah Afedzi | Foto: privat

Was können wir in Österreich von der Klimaberichterstattung in Ghana lernen?

Uns ist wichtig, dass wir etwas bewirken. Die Menschen in Ghana bekommen die Auswirkungen stärker zu spüren als in Österreich, die Realität holt sie schnell ein. Wenn man über ein Land wie Ghana berichtet, sollte man sich deshalb mit der Realität auseinandersetzen. Wir berichten nicht aus den großen Städten heraus, sondern gehen in die Gemeinden, die am stärksten betroffen sind.

Wichtig wäre auch eine stärkere Zusammenarbeit. Das “Netzwerk Klimajournalismus Österreich” ist eine gute Initiative, und ihr könnt auch unsere Geschichten auf Deutsch übersetzen und berichten. Wir wollen, dass die Welt versteht, wie die Klimakrise für Ghana und Afrika aussieht. Wir wollen, dass der Westen sieht, was wirklich geschieht.


Why did you found the “Climate Journalists Network of Ghana”?

We want to offer journalists a platform, give them orientation and confidence, share knowledge and support them with workshops in their reporting. Above all, training opportunities are needed so that they can better report on the climate crisis.

Who is part of the network?

We organize ourselves over WhatsApp and have almost 100 members. New ones are joining every day. They are freelance journalists, journalists from leading media, from newspapers, online and radio to TV. We also work with civil society organisations.

How do you see climate journalism in Ghana and how well informed is the population about climate change?

Journalists are sensitised to climate issues and interest is growing. But they lack the training and capacity to report better. We are trying to give them these skills.

Among the population, information in climate change is still low. There is still work to be done.

Emmanuel Ameyaw trägt ein buntes Hemd, hält ein Mikrofon und spricht auf der LCOY Ghana 2022.
Emmanuel Ameyaw | Foto: LCOY Ghana 2022

What can we in Austria learn from climate reporting in Ghana?

It is important for us to make a difference. People in Ghana feel the effects more strongly than in Austria, reality catches up with them quickly. Therefore, when you report on a country like Ghana, you better get on the reality before you report on it. We don’t report from the big cities, but go to the communities that are most affected.

We also need stronger collaboration. Your network is a good initiative, and you can also translate and report our stories in German. We want the world to understand what the climate crisis means for Ghana and Africa. We want the West to see what is really happening.