Der Datenjournalist Robin Kohrs (Der Standard) erstellt für das Netzwerk Klimajournalismus regelmäßig Grafiken, die auch im Newsletter zu sehen sind. Die Grafiken stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0. Sie dürfen für journalistische und Bildungszwecke verwendet, vervielfältigt, verbreitet und bearbeitet werden – auch in Modifikationen –, sofern der Urheber (Robin Kohrs, Netzwerk Klimajournalismus Österreich) genannt wird und ein Link zur Lizenz (siehe hier) beigefügt ist. Änderungen sollten kenntlich gemacht werden.
November 2025: Globale Entwaldung weiter zu hoch
Brasilien hat am 6. November den Investmentfonds TFFF gelauncht. Dieser soll – vier Jahre nach dem Abkommen auf der COP26 in Glasgow zum Entwaldungsstopp bis 2030 – auf der COP30 im brasilianischen Belém die Rettung der globalen Regenwälder finanzieren. Zwar liegt die Entwaldungsrate in Brasilien auf einem 11-Jahres-Tiefstand doch unsere Grafik des Monats zeigt: Der Waldverlust ist weiter um 60 Prozent höher, als der Zielpfad des COP26-Abkommens erfordert.
Abhilfe soll etwa der Investmentfonds schaffen. Kritiker bezeichnen den TFFF allerdings als lückenhaft und finanziell riskant, wie Table.Briefings berichtet. Einen lesenswerten Explainer findet ihr zudem bei Zero Carbon Analytics.

Oktober 2025: Österreichs Emissionen sinken
Österreichs Emissionen sind zurückgegangen. Das zeigt der NowCast des Umweltbundesamtes. Ein Teil davon lässt sich mit der schwächelnden Konjunktur, geopolitischen Unsicherheiten und dem milden Wetter im Jahr 2024 (d.h. weniger Heiztage) erklären. Doch genauso entscheidend sind politische Maßnahmen, die langsam Wirkung zeigen: Die CO₂-Bepreisung, der Ausbau erneuerbarer Energie und Förderungen für klimafreundliches Heizen und Mobilität wirken. Eine Analyse des Wegener Centers der Universität Graz erklärt die Entwicklungen unterteilt in Sektoren – und was wir daraus lernen können.

September 2025: Zugfahren bleibt teuer
Die Urlaubszeit geht vorbei. Am Ende des Sommers bleibt ein trister Eindruck: Zugfahren ist nicht nur viel teurer als zu fliegen, sondern wird gerade auch noch teurer gemacht. Die Stadt Wien und die Wiener Linien erhöhen den Preis für das Jahresticket (und auch die Kosten für das Parkticket, jedoch nicht in Relation); und auch die ÖBB wird die Zugkosten noch dieses Jahr anpassen. Was jedoch nicht sinkt: klimaschädliche Subventionen, die günstiges Fliegen überhaupt erst möglich machen. Eine Analyse von Greenpeace hat aufgezeigt, welche Verbindungen günstiger und welche teurer sind.

Juli 2025: Tiefstand bei Klimaberichterstattung
Europas Tageszeitungen berichten so wenig über Klima wie seit Jahren nicht. Das zeigt die Grafik des Datenjournalisten Robin Kohrs (Der Standard), basierend auf einer Langzeitanalyse des Media and Climate Change Observatory (MeCCO). Ausgewertet wurden 33 Medien, darunter etwa The Guardian, die Süddeutsche Zeitung, Le Monde und El País.

Juni 2025: 22,8 °C
… so heiß waren die Julinächte im Vorjahr, gemessen an der Station Hohe Warte in Wien. In den vergangenen zwanzig Jahren sind die durchschnittlichen Nachttemperaturen (18-6 Uhr) um rund zwei Grad gestiegen – das zeigt der 5-Jahrestrend in der Grafik, die der Datenjournalist Robin Kohrs (Der Standard) für das Netzwerk Klimajournalismus erstellt hat. ⤵️

Robin hat die frei verfügbaren Daten der Geosphere aufbereitet, sodass ihr sie für alle Messstationen der Geosphere in gängigen Programmen wie Datawrapper, Flourish, Excel oder Google Sheets visualisieren könnt. Details dazu im Readme-Dokument. Die Dateien (formatiert als CSV; 2,4 MB) könnt ihr euch hier herunterladen.
